Friedensprojekt der Gesamtschule Berger Feld
Frieden – viele von uns kennen nichts anderes
>> ein Bericht von Patrick Hoffmann und Carsten Bongers
Der Projektkurs Geschichte ist Teil des Friedensprojektes der Gesamtschule Berger Feld, das im Schulprogramm verankert ist. Im Rahmen dieses Projektes tragen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 (Q2) zur Friedensarbeit an unserer Schule bei.
Im Mittelpunkt steht die Erinnerungsarbeit des Projektkurses Geschichte, welcher den Verbindungen zwischen Gelsenkirchen und der lettischen Hauptstadt Riga nachspürt. In jedem Jahr reisen Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Berger Feld nach Riga um dort Erinnerungsarbeit zu leisten.
So werden die im Vorfeld erarbeiteten Schicksale der deportierten und ermordeten Juden nachverfolgt. Mit der Recherche und der Aufarbeitung der Informationen vor Ort erlangen die Jugendlichen bereits einen Einblick in die Arbeit eines späteren Studiums. Den Abschluss jener Fahrten bildet eine Gedenkrede, die die Schülerinnen und Schüler an den entsprechenden Gedenkorten in Riga und Umgebung halten. Darüber hinaus erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Biographien von Soldaten, welche im Ersten Weltkrieg in Lettland gefallen sind. Mit ihrer Arbeit wollen die Jugendlichen Position für den Frieden beziehen. Die einzelnen Stationen, welche die beiden Städte in der Zeit der NS-Diktatur verbunden haben, werden durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrt selbst inhaltlich aufbereitet. So werden die Jugendlichen zu Experten und können vor Ort ihr historisches Wissen in kleinen Vorträgen präsentieren.
Einen weiteren Baustein des Friedensprojektes bildet die Exkursion zu den Gedenkstätten Esterwegen und Bergen-Belsen. Hier findet eine wesentliche Ergänzung der Arbeit des Projektkurses statt. So soll eine möglichst umfassende Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit gewährleistet werden. In Esterwegen und Bergen-Belsen werden dazu verschiedene Schwerpunkte behandelt, wie die Verfolgung politischer Gegner in der Anfangszeit des Nationalsozialismus oder die Wahrnehmung der Konzentrationslager durch die Öffentlichkeit. Da diese Punkte mit den Gedenkstätten als Partnern der Bildungsarbeit variabel abzusprechen sind, können Schwerpunkte in diesem Bereich je nach bearbeiteten Aspekten im Projektkurs gesetzt werden.
In der Einführungsphase der Oberstufe findet im unterrichtlichen Rahmen ein Projekt statt, in dem die Schülerinnen und Schüler die im Kursunterricht erarbeiteten historischen Hintergründe der Migration des 19. und 20. Jahrhunderts an ihrer eigenen Migrationsgeschichte spiegeln. Die Ergebnisse sollen in Form einer kleinen Ausstellung dokumentiert werden. Im großen Kontext des Friedensprojekts unserer Schule soll die Arbeit an der Migrationsgeschichte nach der Auseinandersetzung mit Migration und ihren Ursachen den Blick öffnen für Fragen von Integration und friedlichem gesellschaftlichen Miteinander.
In der zwölften Klasse bearbeitet ein Projekt der Geschichtskurse den Aspekt sozialer Friede in Zeiten der Industrialisierung. Angeregt durch unterrichtliche Inhalte entwerfen die Schülerinnen und Schüler in Eigenarbeit Leitfragen und Problemstellungen, die sie selbst bearbeiten. Die Ergebnisse werden in Form eines Radio- oder Videofeatures dokumentiert und präsentiert.